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Paare

Ausstellungen verschiedener „Paar-Objekte“ in mehreren deutschen Städten 1986–89

Eine Ausstellung, die sich fast von selbst entwickelt hat! Das Entscheidende war das Auffinden eines Titels, mit dem die unterschiedlichsten Objekte ausgewählt und in Beziehung gebracht werden können. Es geht um die Paarbildung von Dingen, von widersprüchlichen und sich ergänzenden Fundstücken, die nach der visuellen thematischen Unterscheidung oder Gleichheit von Paul Pfarr zusammengeführt wurden. Denn schon immer war es die haptische Körperlichkeit der Gegenstände, die Vorliebe für „gewöhnliche Dinge“, die Paul Pfarr suchend und sammelnd in die Trümmer einer heterogenen Welt führten. Ein Künstler, der im chaotisch wirkenden Abseits nach hinterlassungswürdigen Gebilden sucht. Und am liebsten nach jenen Gegenständen, die bereits selbst ein Opfer der täglichen Auflösungen und Zerstörungen geworden sind. Und sich als Fragment aus der sogenannten sichtbaren Welt zurückziehen: Fundstücke, die als Abfall geltend in der unendlichen Mutationskette des natürlichen Verfall zugrunde gehen. All diese Einzelstücke verfügen über die Aura ihrer ehemaligen funktionellen Zweckmäßigkeit, über die Geschichte ihrer Herkunft … Und jedes Stück ein verbrauchtes, gescheitertes Ding. Ein gealtertes, überflüssiges Fragment, das durch ein neues ersetzt wurde und in den Trümmerfeldern der Schrottplätze im Stich gelassen wird … Die Suche von Paul Pfarr nach solchen ausgedienten trivialen Gegenständen ist eine instinkthafte, intuitive Suche nach neuen Formen und Materialien, die er möglicherweise in seine eigenen Arbeitsobjekte integrieren kann. Ein Vorgang, der die Authentizität des Vorgefundenen mit der Fiktion einer Idee verbindet und über den Umweg der Kunst die Dinge aufs Neue in das Blickfeld des Menschen rückt. … Eine Ausstellung, in der die Objekte die Identität der Menschen erwarten, in der die Paare eine Projektion der Menschenpaare darstellen. Und es ist selbstverständlich, dass es bei diesen Objekt-Paaren nicht auf die Harmonie spiegelsymmetrischer Gleichheit ankommt, sondern eher um die Korrespondenz von Kontrasten geht …

aus dem Vorwort des Katalogs, Walter Aue, 1986

Paare_Katalog

Cover des Kataloges „Paare“