„Das Ding und seine Verwandlungen“ schrieb Werner Haftmann 1971 anlässlich der großen Ausstellung „Metamorphose de l’objet“ in der Nationalgalerie Berlin, „ist, eines der zentralen Themen der modernen Kunst.“
Paul Pfarr arbeitete mit Fundstücken etwa seit jenem Zeitpunkt, als Werner Haftmann seine Feststellung traf. Eines der ersten damals entstandenen Objekte sind die „Fabrikfenster“ mit den hervorquellenden prallen Polyestermassen. Sie sprengen mit ihrer organisch anmutenden Lebensfülle das strenge Raster. Ausdruck einer Befreiungsaktion, der andererseits Grenzen gesetzt sind. Ausdruck, aber auch einer autobiografischen Situation wie manches andere, das im Laufe der Jahre an Kunstobjekten und Environments entstand. Zwei Momente sind vorerst programmatisch festzuhalten: Pfarr benutzt die von ihm ausgewählten Stücke niemals in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform, sondern verändert sie. Zweitens, es geht stets um menschliche Belange, auch wenn der Mensch sich paradoxerweise immer stärker aus seinem Werk zurückzuziehen scheint.
Lucie Schauer, in: Paul Pfarr, Arbeiten 1971–84, S.7
