Alles was wir bei Paul Pfarr wahrnehmen, ist eine Abspaltung der Teile vom ehemaligen Ganzen. „Etwas wird dem Strom der Dinge entrissen“, schreibt der der Dichter Grünbein. „Etwas wird aus dem Königreich der Dinge herausgelöst.“
Aus dieser prunkvollen Verwüstung unserer Welt herausgerettet und aufs Neue vor unsere Augen gestellt: wie diese gerosteten Schubkästen aus Eisenblech, die Paul Pfarr in Berlins Straßen gesammelt hat. … Und nichts ist verblüffender als die Wirkung einer solchen formvollendeten Beiläufigkeit, wenn sich in der Schräge der Gefäße und der waagerechten Linie des aufgefangenen Wassers unvermittelt das Gleichgewicht unserer äußeren Zeit widerspiegelt. sich jene Horizontlinie entdecken lässt, die für unsere Stabilität von so großer Bedeutung ist. Und manchmal vibriert und kräuselt die ebenmäßige Oberfläche des Wassers, zersplittert das Bild des Himmels darin, als würden diese primitiv wirkenden Schubkästen das feine beben und Zittern der Metropole, den Atem der Welt registrieren.
Walter Aue, Textauszug aus dem Katalogtext von Orte. Gegenstände. Paul Pfarr, Seite 54